Vom Denken zum Handeln! Der Weg der Techniken vom Gehirn ins Rückenmark!
- Peter R. Zeiske
- 23. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Der Weg im Kung Fu
Das Erlernen von Selbstverteidigungstechniken ist ein komplexer und vielschichtiger Prozess, der sowohl körperliche Ausbildung, geistige Disziplin und kontinuierliches Training erfordert. Besonders im Kontext von Kampfsportarten wie Kung Fu spielen sogenannte Formen oder „Taolu“ eine wichtige Rolle. Diese Formen sind choreografierte Bewegungsabfolgen, die eine Vielzahl von Techniken, Haltungen und Bewegungsmustern enthalten. Sie bilden die Grundlage für das Verständnis und die Ausführung von Selbstverteidigungstechniken.

Der erste Schritt bei der Vermittlung von Selbstverteidigung ist das langsame Erlernen dieser Formen. Anfangs wird jede Bewegung einzeln und bewusst ausgeführt, um die korrekte Technik, Haltung und den Ablauf zu erlernen. Dieses langsame Lernen ist essenziell, damit die Bewegungen richtig sitzen und Konflikte oder Verletzungen vermieden werden. Es geht weniger um Schnelligkeit, sondern um das gründliche Verstehen der Technik und die perfekte Bewegung.
Im nächsten Schritt folgt das wiederholte Üben der Formen, das im Rahmen des regelmäßigen Trainings geschieht. Mit jeder Wiederholung werden die Bewegungen vertrauter, und das Nervensystem beginnt, diese Bewegungsmuster zu automatisieren. Durch fortwährendes Training werden die Muskelkoordination, die Balance und die Reaktionsfähigkeit verbessert. Über die Zeit verfestigen sich die Bewegungen im Nervensystem—sowohl im Gehirn als auch im Rückenmark—und werden zu sogenannten „Gewohnheiten“ im motorischen Gedächtnis.
Diese Automatisierung ist zentral, da sie es ermöglicht, im Ernstfall schnell, reflexartig und ohne bewusstes Nachdenken zu reagieren. Ein trainierter Kung Fu-Praktizierender muss nicht mehr bewusst jeden Schritt abwägen, sondern kann auf das Rückenmark zurückgreifen, um im Notfall sofort zu handeln. Das bedeutet, die Techniken sind tief im Nervensystem verankert.
Ein entscheidender Vorteil des kontinuierlichen Trainings ist, dass es den Raum für kreative Weiterentwicklungen und das Erfinden neuer Techniken öffnet. Im Laufe der Zeit, wenn die Grundtechniken in das Rückenmark eingespeichert sind, wird es möglich, auf diesen Grundlagen aufzubauen und eigene Variationen oder völlig neue Techniken zu entwickeln. Dies ist vergleichbar mit der Arbeit an den Formen im Kung Fu: Ein erfahrener Praktizierender kann neue Bewegungsmuster erfinden, die auf den Prinzipien der bestehenden Formen aufbauen, und so die Selbstverteidigung an individuelle Bedürfnisse anpassen.
Dies erfordert jedoch eine tiefe Kenntnis der Bewegungsgrundlagen und eine ausgeprägte Verbindung zwischen Theorie und Praxis. Das ständige Üben und Verinnerlichen der Formen bildet also die Basis für diese kreative Weiterentwicklung.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Erlernen und Perfektionieren von Selbstverteidigungstechniken ein schrittweiser Prozess ist. Mit Hilfe der Formen im Kung Fu werden die technischen Fähigkeiten systematisch aufgebaut, im Bewegungsnetzwerk verankert und schließlich automatisiert. Dieser umfassende Ansatz schafft die optimale Voraussetzung, um im Ernstfall schnell, intuitiv und kreativ reagieren zu können. Kontinuierliches Training, das bewusst auf das Speichern im Nervensystem abzielt, ist somit der Schlüssel, um selbst in stressigen Situationen effektiv und selbstbewusst handeln zu können.
Im Kung Fu ist die Bewegungsschule allerdings essentziell, das bei uns der Kampfkunstcharakter im Vordergrund steht. Dementsprechend liegt hier der Schwerpunkt auf das perfekte Erlernen der Bewegung und die verinnerlichung der Formen. Somit findet im Kung Fu ein ganzheitliches Training von Körper und Geist statt und die Selbstverteidigungsfähigkeit wird erst später erlernt.
Was möchtest du erlernen? Selbstverteidigung oder Kampfkunst, du hast die Wahl, wir helfen dir gerne deinen Weg zu finden. Buche dir hier ein Probetraining und finde gemeinsam mit uns deinen Weg zu mehr Gesundheit und Sicherheit im Alltag.
Super